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<h2><strong>Raps Samen (Brassica napus)</strong></h2>
<h2><span style="color: #ff0000;"><strong>Preis für packung von 20 Samen.</strong></span></h2>
<p><b>Raps</b><span> </span>(<i>Brassica napus</i>), auch<span> </span><b>Reps</b><span> </span>oder<span> </span><b>Lewat</b><span> </span>genannt, ist eine<span> </span>Pflanzenart<span> </span>aus der<span> </span>Familie<span> </span>der<span> </span>Kreuzblütengewächse<span> </span>(Brassicaceae). Es ist eine wirtschaftlich bedeutende<span> </span>Nutzpflanze. Genutzt werden die Samen vor allem zur Gewinnung von<span> </span>Rapsöl<span> </span>und dem<span> </span>Koppelprodukt<span> </span>Rapskuchen. Die<span> </span>Steckrübe<span> </span><i>Brassica napus</i><span> </span>subsp.<span> </span><i>rapifera</i><span> </span>(Syn.:<span> </span><i>Brassica napus</i><span> </span>subsp.<span> </span><i>napobrassica</i>) ist eine<span> </span>Unterart<span> </span>von Raps (<i>Brassica napus</i>).</p>
<h2><span class="mw-headline" id="Verwechslungsmöglichkeit">Verwechslungsmöglichkeit</span></h2>
<p>Gelbblühende Felder im Spätsommer und Herbst werden auch oft für Rapsbestände gehalten, allerdings handelt es sich in diesem Zeitraum fast immer um den gleichfalls zu den Kreuzblütlern gehörenden<span> </span>Gelbsenf, der in Mitteleuropa zur<span> </span>Gründüngung<span> </span>angebaut wird.</p>
<h2><span class="mw-headline" id="Beschreibung">Beschreibung</span></h2>
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<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7c/Brassica_napus_03_ies.jpg/220px-Brassica_napus_03_ies.jpg" decoding="async" width="220" height="193" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7c/Brassica_napus_03_ies.jpg/330px-Brassica_napus_03_ies.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7c/Brassica_napus_03_ies.jpg/440px-Brassica_napus_03_ies.jpg 2x" data-file-width="800" data-file-height="700" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
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Querschnitt eines Stängels</div>
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<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/71/Blossom_of_Rapeseed_plant_-_geograph.org.uk_-_11303.jpg/220px-Blossom_of_Rapeseed_plant_-_geograph.org.uk_-_11303.jpg" decoding="async" width="220" height="295" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/71/Blossom_of_Rapeseed_plant_-_geograph.org.uk_-_11303.jpg/330px-Blossom_of_Rapeseed_plant_-_geograph.org.uk_-_11303.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/71/Blossom_of_Rapeseed_plant_-_geograph.org.uk_-_11303.jpg/440px-Blossom_of_Rapeseed_plant_-_geograph.org.uk_-_11303.jpg 2x" data-file-width="478" data-file-height="640" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
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Ausschnitt eines Blütenstandes mit Blütenknospen und geöffneten Blüten im Detail; die vier genagelten gelben Kronblätter sind gut zu erkennen</div>
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<h3><span class="mw-headline" id="Vegetative_Merkmale">Vegetative Merkmale</span></h3>
<p>Raps ist eine ein- oder zweijährige<span> </span>krautige Pflanze<span> </span>und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimeter. Es kann eine fleischige<span> </span>Pfahlwurzel<span> </span>ausgebildet werden.<sup id="cite_ref-FoC_1-0" class="reference">[1]</sup><span> </span>Der aufrechte<span> </span>Stängel<span> </span>ist im oberen Bereich verzweigt. Die oberirdischen Pflanzenteile sind gelegentlich an der Nervatur und den Blatträndern sehr schwach grau bewimpert,<sup id="cite_ref-FloraIberica_2-0" class="reference">[2]</sup><span> </span>meist aber vollständig kahl oder am Ansatz schwach behaart.<sup id="cite_ref-FoC_1-1" class="reference">[1]</sup></p>
<p>Die grundständigen am unteren Bereich des Stängels stehenden<span> </span>Laubblätter<span> </span>bestehen aus einem bis zu 15 Zentimeter langen<span> </span>Blattstiel<span> </span>und einer<span> </span>Blattspreite, die bei einer Länge von 5 bis 25 (selten bis zu 40) Zentimeter sowie einer Breite von 2 bis 7 (selten bis zu 10) Zentimeter im Umriss eiförmig, länglich-rund bis lanzettlich, fiederteilig gelappt oder leierförmig, manchmal ungeteilt ist. Der Endlappen ist eiförmig und am Rand gezähnt, gewellt oder ganzrandig. Je Seite der<span> </span>Mittelrippe<span> </span>stehen ein bis sechs seitliche Blattlappen, deutlich kleiner als der Endlappen, gelegentlich fehlend und ebenfalls am Rand gezähnt, gewellt oder ganzrandig. Die oben am Stängel stehenden Blätter sind ungestielt mit einer Blattspreite, die bei einer Länge von bis zu 8 Zentimeter sowie einer Breite von bis zu 3,5 Zentimeter lanzettlich, eiförmig oder länglich, ihre ohrförmige Spreitenbasis umschließt den Stängel und der Blattrand ist glatt oder gewellt.<sup id="cite_ref-FoC_1-2" class="reference">[1]</sup></p>
<h3><span id="Bl.C3.BCtenstand.2C_Bl.C3.BCte_und_Frucht"></span><span class="mw-headline" id="Blütenstand,_Blüte_und_Frucht">Blütenstand, Blüte und Frucht</span></h3>
<p>Witterungsabhängig beträgt die Blühdauer eines Exemplares etwa drei bis fünf Wochen, eine einzelne Blüte ist aber bereits nach ein bis zwei Tagen verblüht.<sup id="cite_ref-Heyland1996_3-0" class="reference">[3]</sup><span> </span>20 bis 60 Blüten stehen in einem endständigen,<span> </span>traubigen<span> </span>Blütenstand<span> </span>zusammen.<sup id="cite_ref-FloraIberica_2-1" class="reference">[2]</sup></p>
<p>Die zwittrigen<span> </span>Blüten<span> </span>sind vierzählig. Die vier aufsteigenden oder selten fast aufrechten<span> </span>Kelchblätter<span> </span>sind bei einer Länge von 5 bis 10 Millimeter und einer Breite von 1,5 bis 2,5 Millimeter länglich. Die vier leuchtend- bis blassgelben<span> </span>Kronblätter<span> </span>sind bei einer Länge von meist 1 bis 1,6 (0,9 bis 1,8) Zentimeter sowie einer Breite von meist 6 bis 9 (5 bis 10) Millimeter, breit verkehrt-eiförmig mit gerundetem oberen Ende und einem 5 bis 9 Millimeter langen<span> </span>Nagel.<sup id="cite_ref-FoC_1-3" class="reference">[1]</sup><span> </span>Es sind sechs<span> </span>Staubblätter<span> </span>vorhanden. Die<span> </span>Staubfäden<span> </span>sind (selten bis 5) meist 7 bis 10 Millimeter lang und die 1,5 bis 2,5 Millimeter langen<span> </span>Staubbeutel<span> </span>sind länglich.<sup id="cite_ref-FoC_1-4" class="reference">[1]</sup><span> </span>Der<span> </span>Fruchtknoten<span> </span>ist langgestreckt mit kurzem bis kaum erkennbarem<sup id="cite_ref-FoC_1-5" class="reference">[1]</sup><span> </span>Griffel und kopfiger<span> </span>Narbe.<sup id="cite_ref-FNR2005_4-0" class="reference">[4]</sup><span> </span>Es kommt sowohl<span> </span>Selbstbefruchtung<span> </span>innerhalb der Blüte als auch Fremdbefruchtung durch Bienen vor.<sup id="cite_ref-FNR2005_4-1" class="reference">[4]</sup></p>
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<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8b/Brassica_napus_Pollen_400x.jpg/220px-Brassica_napus_Pollen_400x.jpg" decoding="async" width="220" height="140" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8b/Brassica_napus_Pollen_400x.jpg/330px-Brassica_napus_Pollen_400x.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8b/Brassica_napus_Pollen_400x.jpg/440px-Brassica_napus_Pollen_400x.jpg 2x" data-file-width="1625" data-file-height="1033" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
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Raps-Pollenkorn (400×)</div>
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<p>Der sparrige oder aufsteigende, gerade Fruchtstiel ist meist 1,2 bis 2,3 (1 bis 3) Zentimeter lang. Die ungestielte<span> </span>Schote<span> </span>ist bei einer Länge von 5 bis 9,5 (3,5 bis 11) Zentimetern und einem Durchmesser von 3,5 bis 5 Millimetern linealisch, zylindrisch bis schwach vierkantig und enthält zwölf bis zwanzig Samen. Die dunkelbraunen bis schwärzlichen runden Samen sind bei einem Durchmesser von 1,5 bis 2,5 (1,2 bis 3) Millimeter kugelig mit fein genetzter Oberfläche.<sup id="cite_ref-FoC_1-6" class="reference">[1]</sup></p>
<h3><span class="mw-headline" id="Genetik">Genetik</span></h3>
<p><i>Brassica napus</i><span> </span>ist eine<span> </span>allopolyploide<span> </span>Hybride, die aus einer Bastardisierung von<span> </span>Rübsen<span> </span>(<i>Brassica rapa</i>) und<span> </span>Gemüsekohl<span> </span>(<i>Brassica oleracea</i>) hervorgegangen ist. Das Genom von Raps besteht aus 38<span> </span>Chromosomen, davon sind 20 bzw. 18 Chromosomen von den beiden Ausgangsformen.<sup id="cite_ref-FNR2005_4-2" class="reference">[4]</sup></p>
<h2><span class="mw-headline" id="Geschichte">Geschichte</span></h2>
<p>Raps wird schon seit Jahrhunderten wegen des hohen Ölgehaltes seiner Samenkörner kultiviert. Die Rapspflanze war schon den Römern bekannt. Ursprünglich stammt der Raps aus dem östlichen Mittelmeerraum und wurde zur Gewinnung von Speise- und vor allem Lampenöl verwendet. In Indien gibt es für eine Verwendung Hinweise bereits um 2000 v. Chr., in Mitteleuropa wird er erst seit dem 14. Jahrhundert angebaut.<sup id="cite_ref-Kempken2006_5-0" class="reference">[5]</sup><span> </span>Ab dem 17. Jahrhundert findet der Anbau im größeren Stil statt. Im nordwestlichen Deutschland und in den Niederlanden war Raps im 16. und 17. Jahrhundert die wichtigste Ölfrucht. In der Mitte und im Osten Deutschlands dagegen herrschten die eng verwandten<span> </span>Rübsen<span> </span>vor.<sup id="cite_ref-Heyland_6-0" class="reference">[6]</sup><span> </span>Zunächst lieferte Raps vorwiegend Brennstoff für Öllampen. Im frühen 19. Jahrhundert stieg der Rapsanbau an, weil sich der Gebrauch des Öls als Beleuchtungs- und Nahrungsmittel zunehmend durchsetzte. Als<span> </span>Speiseöl<span> </span>wurde Rapsöl unter anderem wegen seines bitteren Geschmacks, der auf einen hohen Gehalt an<span> </span>Erucasäure<span> </span>zurückzuführen war, nur eingeschränkt verwendet. Allenfalls in Hungerzeiten kam Rapsöl vermehrt auch als Nahrungsmittel auf den Tisch. So brach der Rapsanbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark ein, als preiswerte Erdölimporte und tropische und subtropische Speiseöle auf den Markt kamen. 1878 wurden noch 188.000 ha Raps im<span> </span>Deutschen Reich<span> </span>angebaut, 36 Jahre später waren es nur noch 87.711 ha.<sup id="cite_ref-Heyland_6-1" class="reference">[6]</sup></p>
<p>In beiden Weltkriegen wurde in Deutschland der Rapsanbau forciert, um sich aus der Abhängigkeit von Fett- und Öleinfuhren zu lösen. Vor allem<span> </span>Margarine<span> </span>wurde aus heimischem Rapsöl hergestellt. Als Speiseöl nur bedingt tauglich, als Futtermittel ungeeignet, blieb Rapsöl hauptsächlich auf die Verwertung technischer Öle beschränkt (Brennstoff für Öllampen, Schmiermittel für (Dampf-)Maschinen, Grundstoff für die Seifenherstellung).<sup id="cite_ref-FNR2005_4-3" class="reference">[4]</sup><span> </span>Dies änderte sich ab etwa Mitte der 1970er Jahre. Es kamen Neuzüchtungen mit zwei neuen Merkmalen auf den Markt: Das Öl aus diesem 00-Raps („Doppel-Null“) enthielt nur noch geringe Mengen der bitter schmeckenden Erucasäure und war nahezu frei von<span> </span>Senfölglykosiden. Diese giftigen Stoffe hatten bis dahin eine Verwendung als Lebensmittel bzw. als Tierfutter weitgehend ausgeschlossen.</p>
<p>Nachdem durch die Neuzüchtungen zunächst die Verwertung als ernährungsphysiologisch wertvolles Speiseöl sowie als Rohstoff für Speisefette in den Mittelpunkt gestellt worden war, ist Rapssaat zunehmend auch als<span> </span>nachwachsender Rohstoff<span> </span>genutzt worden. 2007 wurden drei Viertel des in Deutschland erzeugten Rapsöls zur Erzeugung von<span> </span>Biokraftstoffen<span> </span>oder zur Verwertung in der Industrie verwendet.<sup id="cite_ref-BLfL_7-0" class="reference">[7]</sup></p>
<h2><span class="mw-headline" id="Anbau">Anbau</span></h2>
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<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Raps_025_%28Neu_Gaarz%29.jpg/220px-Raps_025_%28Neu_Gaarz%29.jpg" decoding="async" width="220" height="123" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Raps_025_%28Neu_Gaarz%29.jpg/330px-Raps_025_%28Neu_Gaarz%29.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Raps_025_%28Neu_Gaarz%29.jpg/440px-Raps_025_%28Neu_Gaarz%29.jpg 2x" data-file-width="1267" data-file-height="707" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
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Blühendes Rapsfeld bei<span> </span>Neu Gaarz</div>
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<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e6/Raps_Fr%C3%BChjahr.jpg/220px-Raps_Fr%C3%BChjahr.jpg" decoding="async" width="220" height="161" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e6/Raps_Fr%C3%BChjahr.jpg/330px-Raps_Fr%C3%BChjahr.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e6/Raps_Fr%C3%BChjahr.jpg/440px-Raps_Fr%C3%BChjahr.jpg 2x" data-file-width="1334" data-file-height="974" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
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Habitus und grundständige Laubblätter von Winterraps im April</div>
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<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9e/Raps_Rapeseed_Brassica_napus_04.jpg/220px-Raps_Rapeseed_Brassica_napus_04.jpg" decoding="async" width="220" height="165" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9e/Raps_Rapeseed_Brassica_napus_04.jpg/330px-Raps_Rapeseed_Brassica_napus_04.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9e/Raps_Rapeseed_Brassica_napus_04.jpg/440px-Raps_Rapeseed_Brassica_napus_04.jpg 2x" data-file-width="4320" data-file-height="3240" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
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Fruchtstand von Raps</div>
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<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c1/RapsSchote1.JPG/220px-RapsSchote1.JPG" decoding="async" width="220" height="220" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c1/RapsSchote1.JPG/330px-RapsSchote1.JPG 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c1/RapsSchote1.JPG/440px-RapsSchote1.JPG 2x" data-file-width="2000" data-file-height="2000" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
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Geöffnete Rapsschote</div>
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<h3><span id="Z.C3.BCchtung_und_Sorten"></span><span class="mw-headline" id="Züchtung_und_Sorten">Züchtung und Sorten</span></h3>
<p>Bis zu den 1970er Jahren konnte man Raps kaum als Lebens- und Futtermittel verwenden; denn er enthielt erhebliche Mengen der einfach ungesättigten<span> </span>Erucasäure<span> </span>und an<span> </span>Glucosinolaten. Erucasäure macht mehr als die Hälfte der Fettsäure herkömmlicher Rapssorten aus,<sup id="cite_ref-Geisler_8-0" class="reference">[8]</sup><span> </span>sie verursacht Organschäden und Herzprobleme bei Menschen und Säugetieren. Wegen der Glucosinolate durften Raps-Pressrückstände nur zu geringen Anteilen im Tierfutter sein. Wegen des intensiven Kohlgeruchs fraßen die Tiere weniger, zudem verändern Glucosinolate die<span> </span>Schilddrüse. Außerdem entstanden im Pressrückstand Senföle, die beim Tier Verdauungsstörungen hervorrufen, Hühnereier erhalten einen Fischgeschmack.</p>
<h4><span id="Null-.2C_Doppelnull-_und_Plusnull-Raps"></span><span class="mw-headline" id="Null-,_Doppelnull-_und_Plusnull-Raps">Null-, Doppelnull- und Plusnull-Raps</span></h4>
<p>Seit 1974 wurden unter der Bezeichnung<span> </span><i>Null-Raps</i><span> </span>(0-Raps) praktisch erucasäurefreie (weniger als 2 Prozent im Öl) und damit für die menschliche Ernährung geeignete Raps-Genotypen entwickelt, deren Saat einen höheren Anteil der besser verträglichen<span> </span>Öl-<span> </span>und<span> </span>Linolensäure<span> </span>enthält. Livio war das erste kommerziell vertriebene Raps-Speiseöl in (West-)Deutschland.</p>
<p>Null-Raps enthielt allerdings immer noch Glucosinolate, die die Verwendung als Tierfutter erschweren. Daher wurde versucht, Raps mit geringerem Gehalt von Glucosinolaten zu züchten, sogenannten<span> </span><i>Doppelnull-Raps</i><span> </span>(00-Raps)<sup id="cite_ref-9" class="reference">[9]</sup>. 1981 wurde als erste Doppelnull-Rapssorte die Winterrapssorte LIBRADOR in die deutsche Sortenliste eingetragen. Bereits 1982 folgte die Sorte LIGLANDOR, und 1983 wurden die Sorten LINDORA, LIROPA und ELENA in die Sortenliste aufgenommen. Mit jeder neuen Sorteneintragung verringert sich der Abstand in der Ertragsleistung zwischen den 0-Sorten und 00-Sorten. Die Problematik der Leistungsprüfung, bedingt durch Wildverbiss (das Wild frisst naheliegenderweise die glucosinolatarmen Typen), führte dazu, dass die Streuung der Ergebnisse zwischen den 00-Sorten wesentlich größer ist als zwischen den 0-Sorten.<span> </span><span id="Canola"></span>Die Zusammensetzung der<span> </span>Fettsäuren<span> </span>von 00-Rapsöl ist der von<span> </span>Olivenöl<span> </span>sehr ähnlich. Der Anteil<span> </span>essentieller Fettsäuren, insbesondere der<span> </span>α-Linolensäure<span> </span>ist um ein Mehrfaches höher als bei Olivenöl.<sup id="cite_ref-Becker1993_10-0" class="reference">[10]</sup><span> </span>Die in<span> </span>Kanada<span> </span>entwickelten und in ganz<span> </span>Nordamerika<span> </span>kultivierten Doppelnull-Rapssorten wurden ursprünglich aus<span> </span>Vermarktungsgründen<span> </span>auch als<span> </span><i>Canola</i><span> </span>(<b>Can</b>adian<span> </span><b>o</b>il,<span> </span><b>l</b>ow<span> </span><b>a</b>cid) bezeichnet. Mittlerweile wird<span> </span><i>Canola</i><span> </span>in weiten Teilen<span> </span>Amerikas<span> </span>und<span> </span>Australiens<span> </span>allgemein als Bezeichnung für Raps verwendet, unter anderem wegen der Konnotation des englischen Ausdrucks<span> </span><i>rape seed</i><span> </span>(<i>rape</i><span> </span>bedeutet neben<span> </span><i>Raps</i><span> </span>auch<span> </span><i>Vergewaltigung</i>).</p>
<p>In Deutschland wird heute beinahe die gesamte Anbaufläche mit 00-Raps bestellt. Daneben wurden für die Produktion von Erucasäure als industrieller Rohstoff erucasäurereiche, aber glucosinolatarme Sorten gezüchtet, der<span> </span><i>Plusnull-Raps</i><span> </span>(+0-Raps) oder HEAR (engl.:<span> </span><i>high eruic acid rapeseed</i>). Der Pressrückstand kann auch bei diesen Sorten verfüttert werden. Auf Flächen, die einmal mit<span> </span><i>+0-Raps</i><span> </span>bepflanzt waren, kann allerdings kein 00-Raps für die menschliche Ernährung mehr angebaut werden, da dieser mit ausgesamtem<span> </span><i>+0-Raps</i><span> </span>(Ausfallraps) verunreinigt sein kann.</p>
<p>Der Verzehr von Raps in größeren Mengen über längere Zeit kann bei Wiederkäuern<span> </span>Blutarmut<span> </span>verursachen.<sup id="cite_ref-Ondereschka_12-0" class="reference"></sup></p>
<p>Da beim 00-Raps Äshemmer wie der Gehalt an<span> </span><i>Senfglykosiden</i><span> </span>reduziert ist, kommt es insbesondere in Wintermonaten zu einer erhöhten und teilweise ausschließlichen Aufnahme dieses Rapses beispielsweise beim Reh. Der damit verbundene hohe Eiweißgehalt und der geringe Rohfaseranteil der Nahrung führt bei<span> </span>Rehen<span> </span>zu schweren Verdauungsstörungen wie einer schaumigen Gärung des<span> </span>Panseninhalts und dadurch unter anderem zu einer Zerstörung der Pansenmikroflora und -fauna. Dies allein führt bei vielen Rehen bereits zum Tod, andere Tiere gehen nach einer bis drei Wochen an<span> </span>hämolytischer Anämie<span> </span>ein, die wahrscheinlich auf das Vorhandensein von<span> </span><i>S</i>-Methylcysteinsulfoxid<span> </span>im Raps zurückzuführen ist. Die ausschließliche Aufnahme nur einer Äspflanze widerspricht normalerweise der Nahrungsstrategie von Rehen. Bei Untersuchungen, welche und wie viele Rehe gestorben sind, fand man in<span> </span>Österreich<span> </span>heraus, dass es sich dabei um auffallend viele Jungtiere handelt. Der Wildbiologe<span> </span><i>Fred Kurt</i><span> </span>vermutet deswegen, dass es sich um Jungtiere handelt, die den Anschluss an ihre<span> </span>Sprünge<span> </span>verloren haben. Im Verhältnis zu den hohen Rehbeständen stirbt eine vergleichsweise geringe Anzahl.</p>
<h4><span class="mw-headline" id="Weitere_Sorten">Weitere Sorten</span></h4>
<ul>
<li>HOLLi-Raps (<i>H</i>igh<span> </span><i>O</i>leic,<span> </span><i>L</i>ow<span> </span><i>Li</i>nolenic), auch HOLL-Raps, ist eine Zuchtform mit veränderter Fettsäurenzusammensetzung. Das Öl ist sehr hitzestabil, bei der Erhitzung entstehen weniger wahrscheinlich gesundheitsschädliche<span> </span><i>trans</i>-Fettsäuren.<sup id="cite_ref-HOLL-Raps_14-0" class="reference">[14]</sup><sup id="cite_ref-15" class="reference">[15]</sup></li>
<li>HO-Raps (Hochölsäureraps; high oleicacid), dieser hat einen erhöhten<span> </span>Ölsäureanteil.<sup id="cite_ref-Thom_16-0" class="reference">[16]</sup></li>
<li>000-Raps (triple-low, triple-zero), wurde bereits 1976 in Kanada gezüchtet, dieser Raps ist zusätzlich zum 00-Raps faserarm.<sup id="cite_ref-18" class="reference"></sup></li>
</ul>
<h4><span class="mw-headline" id="Hybridsorten">Hybridsorten</span></h4>
<p>Im Juli 1994 wurde in Frankreich die weltweit erste<span> </span>Hybridsorte<span> </span>bei Raps in die<span> </span>Sortenliste<span> </span>eingetragen. Bei dieser bleibt die „cytoplasmatisch-männliche<span> </span>Sterilität“ (cms) der Mutterlinie in der Hybride erhalten, die aufwachsende Hybridpflanze bildet also keinen<span> </span>Pollen<span> </span>und ist daher männlich steril. Im Konsumanbau werden „Verbundhybriden“ genannte Saatgutmischungen aus der unfruchtbaren Hybridsorte und einer herkömmlichen Sorte als Pollenspender ausgesät.</p>
<p>Schon Anfang der 1980er Jahre wurden an der<span> </span>Justus-Liebig-Universität Gießen<span> </span>sog. „zusammengesetzte Sorten“ entwickelt, die auf dem Markt eine nennenswerte Bedeutung erreichten (z. B. Elvira). Hierbei blühten gezielt kombinierte Linien miteinander ab. Diese Linien waren zwar verhältnismäßig reinerbig, aber wiesen dennoch im Gegensatz zur Hybridsorten-Komponenten keinen so hohen Inzuchtanteil auf.</p>
<p>1995 wurde in den USA ein<span> </span><i>HL-Raps</i><span> </span>(high lauric) entwickelt, dieser besitzt ein Gen des<span> </span>Lorbeers<span> </span>und enthält bis zu 40 %<span> </span>Laurinsäure. Er wird zu industriellen Zwecken genutzt.<sup id="cite_ref-Thom_16-1" class="reference">[16]</sup><span> </span>Weiter gibt es die Sorten<span> </span><i>high myristic</i><span> </span>und<span> </span><i>high stearic</i><span> </span>mit erhöhtem<span> </span>Myristin-<span> </span>bzw.<span> </span>Stearinsäureanteil, sowie<span> </span><i>low linolenic</i><span> </span>Typen mit reduziertem<span> </span>Linolensäureanteil.</p>
<p>1996 wurden in Deutschland sogenannte „restaurierte Hybriden“ zum Anbau zugelassen. Diese blühen wie herkömmliche Liniensorten ab und bieten daher die gleiche Ertragssicherheit wie diese, jedoch verbunden mit höherer Vitalität und höherem Ertragspotenzial. 2002 standen Hybridsorten auf etwa 40 % der Winterrapsanbaufläche in Deutschland.</p>
<h4><span id="Gentechnisch_ver.C3.A4nderte_Sorten"></span><span class="mw-headline" id="Gentechnisch_veränderte_Sorten">Gentechnisch veränderte Sorten</span></h4>
<div class="hauptartikel" role="navigation"><span class="hauptartikel-pfeil" title="siehe" aria-hidden="true" role="presentation">→<span> </span></span><i><span class="hauptartikel-text">Hauptartikel</span>:<span> </span>Transgener Raps</i></div>
<p>Raps zählt zu den ersten Nutzpflanzen, bei denen großflächig gentechnisch veränderte Sorten angebaut wurden. Durch Veränderung des Rapserbguts wurden Rapspflanzen mit verschiedenen nützlichen Eigenschaften entwickelt. Gentechnisch veränderte Rapssorten werden bisher vor allem in den USA (82 % der Rapsanbaufläche im Jahr 2007), Kanada (87 % der Rapsanbaufläche im Jahr 2007) und in Australien (seit 2008) angebaut. In der EU gibt es bisher lediglich Zulassungen der Ernte als Lebens- bzw. Futtermittel, jedoch keine für den kommerziellen Anbau.</p>
<h3><span class="mw-headline" id="Standort">Standort</span></h3>
<div class="thumb tright">
<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7e/Rapsfeld_bei_Fulda_%2804%29.jpg/220px-Rapsfeld_bei_Fulda_%2804%29.jpg" decoding="async" width="220" height="147" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7e/Rapsfeld_bei_Fulda_%2804%29.jpg/330px-Rapsfeld_bei_Fulda_%2804%29.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7e/Rapsfeld_bei_Fulda_%2804%29.jpg/440px-Rapsfeld_bei_Fulda_%2804%29.jpg 2x" data-file-width="6000" data-file-height="4000" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
<div class="thumbcaption">
<div class="magnify"></div>
Fast erntereifer Raps</div>
</div>
</div>
<p>Die Ansprüche von Raps an den Boden sind denen des<span> </span>Weizens<span> </span>vergleichbar. Raps benötigt tiefgründigen Boden, der eine ungehinderte Wurzelentwicklung bis unterhalb des<span> </span>Bearbeitungshorizonts<span> </span>ermöglicht. Tiefgründige Lehmböden mit pH-Werten um 6,5 sind für den Anbau besonders geeignet. Ungeeignete Standorte für Raps sind sehr tonige Böden mit starker Neigung zu<span> </span>Staunässe<span> </span>wegen Einschränkungen bei der Bodenbearbeitung sowie extrem leichte oder flachgründige Böden, bei denen Trockenperioden die Ertragssicherheit verringern. Bei Moorböden mit Spätfrostgefahr kann es bei Winterrapsanbau zur Schädigung der<span> </span>Blüte, zum Platzen der<span> </span>Pflanzenstängel<span> </span>oder auch zum<span> </span>Auffrieren<span> </span>des Bestandes mit Totalschäden kommen.</p>
<p>Raps besitzt nur eine begrenzte Frosthärte bis zu etwa −15 °C bis −20 °C bei schneefreiem Boden. Verändert sich die Bodenstruktur durch Frosteinwirkung (Auffrieren), so können zudem Wurzeln abreißen. Warme Mittagstemperaturen bei beginnender<span> </span>Atmung<span> </span>der Pflanzen gegen Winterende können zum Vertrocknen führen, da die Wurzeln bei noch gefrorenem Boden nicht genügend<span> </span>Wasser<span> </span>aufnehmen können.</p>
<h3><span class="mw-headline" id="Fruchtfolge">Fruchtfolge</span></h3>
<p>Raps ist nicht selbstverträglich, das heißt, dass man nach dem Anbau das Feld zwei bis drei Jahre nicht mehr mit Raps bepflanzen soll, um ein vermehrtes Auftreten spezifischer Pflanzenkrankheiten und -schädlinge zu vermeiden. Raps kann daher einen Anteil von höchstens 25 bis 33 Prozent in der Fruchtfolge einnehmen, um Mindererträge beziehungsweise verstärkten Einsatz von<span> </span>Pflanzenschutzmitteln<span> </span>zu vermeiden. Auch vor dem Anbau verwandter Kulturpflanzen nach Raps sind Anbaupausen nötig, so bei<span> </span>Beta-Rüben<span> </span>wegen<span> </span>Rübennematoden<span> </span>sowie bei<span> </span>Kohl-<span> </span>und<span> </span>Stoppelrüben<span> </span>wegen<span> </span>Kohlhernie.</p>
<p>Raps ist bei der<span> </span>Fruchtfolge<span> </span>mit Getreide wichtig, da er Struktur und biologische Aktivität des Bodens fördert sowie mit dem Verbleib von Pflanzenteilen (Wurzeln, Stroh) auf dem Feld der Humusbildung dient. Vor allem Sommerraps sorgt mit einer guten Durchwurzelung des Bodens für dessen gute Durchlüftung. Winterraps kann von Vorfrüchten freigesetzte Stickstoffmengen noch im Herbst aufnehmen. Bleibt Rapssaat im Boden, ist sie auch nach langer Zeit (bis zu zehn Jahre)<sup id="cite_ref-22" class="reference">[22]</sup><span> </span>noch keimfähig und kann bei Auswuchs Nachfrüchte stören.</p>
<h3><span class="mw-headline" id="Aussaat">Aussaat</span></h3>
<p>In Mitteleuropa wird überwiegend Winterraps angebaut. Die Aussaat erfolgt im Herbst, die Ernte im darauf folgenden Frühsommer. In Kanada, dem weltweit größten Raps-Erzeugerland, überwiegt dagegen Sommerraps.</p>
<p>In Deutschland wird bei Winterraps ein Saattermin in der zweiten Augusthälfte angestrebt. Eine Aussaat bis in die erste Septemberwoche ist möglich. Angestrebt wird, dass die Pflanzen in einem kräftigen<span> </span>Rosettenstadium<span> </span>in den Winter gehen, jedoch noch keine verlängerte Sprossachse bilden.</p>
<p>Raps erfordert ein optimales<span> </span>Saatbett<span> </span>mit leicht verfestigtem Saatablagehorizont (die Bodentiefe, in der das Saatgut abgelegt wird) und flacher, lockerer Oberfläche. 35–70 Körner Winterraps pro Quadratmeter werden mit zwei bis drei Zentimetern Ablagetiefe flach gesät. Bei Hybriden liegt die Aussaatmenge etwas niedriger als bei Liniensorten. Üblich sind Reihenabstände von etwa 13 bis 26 cm. Zur Anwendung kommt sowohl die<span> </span>Drillsaat<span> </span>als auch die exaktere, aber aufwendigere<span> </span>Einzelkornsaat.</p>
<h3><span id="D.C3.BCngung"></span><span class="mw-headline" id="Düngung">Düngung</span></h3>
<p>Die Rapspflanze stellt hohe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Verglichen mit Getreide ist bei Raps unter den Hauptnährstoffen vor allem der Bedarf an Stickstoff, Kalium und Schwefel hoch. Unter den Mikronährstoffversorgung benötigt Raps besonders viel<span> </span>Bor,<span> </span>Mangan<span> </span>und<span> </span>Molybdän.<sup id="cite_ref-LfLuV_MV_23-0" class="reference">[23]</sup></p>
<h3><span class="mw-headline" id="Unkrautregulierung_und_Pflanzenschutz">Unkrautregulierung und Pflanzenschutz</span></h3>
<p>Bis in die 1970er Jahre wurde Raps als<span> </span>Hackfrucht<span> </span>angebaut – im ökologischen Landbau erfolgt die Unkrautregulierung auch heute per Maschinenhacke. Im konventionellen und integrierten Anbau wird das Unkraut neben allgemeinen ackerbaulichen Maßnahmen fast ausschließlich durch<span> </span>Herbizide<span> </span>bekämpft. Gentechnisch veränderte herbizidresistente Rapssaat ermöglicht den Einsatz nichtselektiver Herbizide, ist jedoch in Europa nicht zum Anbau zugelassen. Pflanzenschutzmittel (Insektizide,<span> </span>Fungizide<span> </span>und<span> </span>Wachstumsregler) werden in Deutschland während der Kulturdauer im Durchschnitt rund dreimal ausgebracht.</p>
<h4><span class="mw-headline" id="Krankheiten">Krankheiten</span></h4>
<ul>
<li>Weißstängeligkeit, auch Rapskrebs genannt, (<i>Sclerotinia sclerotiorum</i>)</li>
<li>Wurzelhals- und Stängelfäule<span> </span>(<i>Phoma lingam</i>)</li>
<li>Rapsschwärze<span> </span>(<i>Alternaria brassicae</i>)</li>
<li>Kohlhernie<span> </span>(<i>Plasmodiophora brassicae</i>)</li>
<li>Verticillium-Welke<span> </span>(<i>Verticillium dahliae</i>)</li>
<li>Cylindrosporium-Blattflecken</li>
<li>Kohlschwarzringfleckigkeit, Erreger<span> </span>Turnip yellow mosaic virus</li>
</ul>
<h4><span id="Sch.C3.A4dlinge"></span><span class="mw-headline" id="Schädlinge">Schädlinge</span></h4>
<ul>
<li>Großer Rapserdfloh<span> </span>(<i>Psylliodes chrysocephala</i>)</li>
<li>Großer Rapsstängelrüssler<span> </span>(<i>Ceutorrhynchus napi</i>)</li>
<li>Gefleckter Kohltriebrüssler<span> </span>(<i>Ceuthorrhynchus quadridens</i>)</li>
<li>Rapsglanzkäfer<span> </span>(<i>Meligethes aeneus</i>)</li>
<li>Kohlschotenrüssler<span> </span>(<i>Ceuthorrhynchus assimilis</i>)</li>
<li>Kohlschotenmücke<span> </span>(<i>Dasyneura brassicae</i>)</li>
<li>Kohlrüben-Blattwespe<span> </span>(<i>Athalia rosae</i>)</li>
</ul>
<h4><span class="mw-headline" id="Begleitvegetation">Begleitvegetation</span></h4>
<p>Bei dem verbreiteten Anbau nach Getreide tritt regelmäßig Ausfallgetreide (Aufwuchs aus Samen, die bei der Getreideernte auf dem Acker verblieben sind) auf. Zu den häufigsten Ungräsern zählt der<span> </span>Acker-Fuchsschwanz. An Unkräutern treten häufig<span> </span>Klettenlabkraut<span> </span>und<span> </span>Vogelmiere<span> </span>auf, sowie vor allem auf schlecht durchlüfteten Böden<span> </span>Kamillen. Einseitiger Herbizideinsatz fördert zudem dem Raps verwandte kreuzblütige Unkräuter sowie<span> </span>Ackerstiefmütterchen<span> </span>und<span> </span>Storchschnäbel.</p>
<h2><span class="mw-headline" id="Ernte">Ernte</span></h2>
<div class="thumb tright">
<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/69/Laneham_harvest_-_geograph.org.uk_-_209052.jpg/220px-Laneham_harvest_-_geograph.org.uk_-_209052.jpg" decoding="async" width="220" height="147" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/69/Laneham_harvest_-_geograph.org.uk_-_209052.jpg/330px-Laneham_harvest_-_geograph.org.uk_-_209052.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/69/Laneham_harvest_-_geograph.org.uk_-_209052.jpg/440px-Laneham_harvest_-_geograph.org.uk_-_209052.jpg 2x" data-file-width="640" data-file-height="427" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
<div class="thumbcaption">
<div class="magnify"></div>
Direktdrusch von Raps, erkennbar sind die Rapstrennmesser an den Schneidwerksenden</div>
</div>
</div>
<div class="thumb tright">
<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f8/Case_7010_field.jpg/220px-Case_7010_field.jpg" decoding="async" width="220" height="146" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f8/Case_7010_field.jpg/330px-Case_7010_field.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f8/Case_7010_field.jpg/440px-Case_7010_field.jpg 2x" data-file-width="3008" data-file-height="2000" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
<div class="thumbcaption">
<div class="magnify"></div>
Schwaddrusch mit dem Mähdrescher, anstelle des Schneidwerks ist eine<span> </span>Pickup<span> </span>montiert</div>
</div>
</div>
<p>Geerntet wird der stehende Rapsbestand in Deutschland meist in einem Arbeitsgang im sogenannten Direktdrusch, in den Küstenregionen wird wegen des erhöhten Windeinfalls, aber auch zur Vermeidung vorzeitigen Samenausfalls aus den Schoten das mehrteilige Schwaddrusch-Verfahren angewandt.</p>
<p>Beim Direktdrusch wird der Raps geerntet, sobald die Körner schwarz geworden sind und beim Schütteln in der<span> </span>Schote<span> </span>rascheln. Das<span> </span>Stroh<span> </span>kann zu diesem Zeitpunkt noch teilweise grün sein. In Deutschland ist dies in der Regel in der zweiten Julihälfte der Fall. Als Erntemaschine dient beim Direktdrusch der herkömmliche<span> </span>Mähdrescher, der allerdings verbreitet mit Zusatzeinrichtungen wie einer Verlängerung des Tisches hinter dem Schneidwerk wegen des langen Rapsstrohs sowie Seitenmessern am Schneidwerk zum Trennen der ineinander verworrenen Rapspflanzen versehen ist. Wegen der im Vergleich zum Getreidekorn feinen Rapsaat muss das Dreschwerk des Mähdreschers mit anderen, auf das Rapskorn angepassten Sieben und Blechen ausgerüstet sein. Manchmal wird der Rapsbestand bei der<span> </span>Sikkation<span> </span>chemisch abgetötet, um einen einfacheren Direktdrusch zu ermöglichen. Als Problem beim Direktdrusch gibt es noch grüne Schoten im unteren Bereich, auch<span> </span><i>Gummischoten</i><span> </span>genannt. Diese enthalten Körner mit einem höheren<span> </span>Tausendkorngewicht. Mähdrescher können diese Schoten bestenfalls nur zerreiben. Das dabei austretende Wasser führt dann noch dazu, dass trockene Körner am Stroh kleben und nicht geerntet werden können.</p>
<p>Beim Schwaddrusch werden die Pflanzen in der Regel bereits ein bis zwei Wochen früher, nämlich sobald die Körner beidseitig zu bräunen beginnen, mit einem<span> </span>Schwadmäher<span> </span>gemäht und auf<span> </span>Schwad<span> </span>gelegt. Nach erfolgter Feldtrocknung wird der Schwad durch einen hierzu mit einer<span> </span>Pickup<span> </span>anstelle des Schneidwerks ausgerüsteten Mähdrescher aufgenommen und ausgedroschen.<sup id="cite_ref-Heyland1996_3-1" class="reference">[3]</sup><sup id="cite_ref-Eichhorn1999_24-0" class="reference">[24]</sup></p>
<h2><span class="mw-headline" id="Wirtschaftliche_Bedeutung">Wirtschaftliche Bedeutung</span></h2>
<h3><span class="mw-headline" id="Ertrag">Ertrag</span></h3>
<div class="thumb tright">
<div class="thumbinner"><img alt="Raps Samen (Brassica napus)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d9/Winterrapsertrag_Deutschland_2002-2006.jpg/220px-Winterrapsertrag_Deutschland_2002-2006.jpg" decoding="async" width="220" height="124" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d9/Winterrapsertrag_Deutschland_2002-2006.jpg/330px-Winterrapsertrag_Deutschland_2002-2006.jpg 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d9/Winterrapsertrag_Deutschland_2002-2006.jpg/440px-Winterrapsertrag_Deutschland_2002-2006.jpg 2x" data-file-width="472" data-file-height="267" title="Raps Samen (Brassica napus)" />
<div class="thumbcaption">
<div class="magnify"></div>
Durchschnittliche Erträge von Winterraps in Deutschland (in<span> </span>Dezitonnen<span> </span>pro Hektar)<sup id="cite_ref-BMELV_25-0" class="reference">[25]</sup><sup id="cite_ref-nova-institut_26-0" class="reference">[26]</sup></div>
</div>
</div>
<p>Die Hektarerträge für Raps betrugen 2018 in Deutschland 30 dt/ha, in Österreich 30 dt/ha und in der Schweiz 37 dt/ha.<sup id="cite_ref-fao_27-0" class="reference">[27]</sup><span> </span>Der mittlere Ölgehalt der Rapssaat beträgt 45 bis 50 Prozent, der Proteingehalt reicht von 17 bis 25 Prozent.</p>
<h3><span id=".C3.96lproduktion"></span><span class="mw-headline" id="Ölproduktion">Ölproduktion</span></h3>
<p>Seit den 1990er Jahren ist Raps nach<span> </span>Soja<span> </span>weltweit die Ölsaat mit dem zweithöchsten Anteil am Weltmarkt. 2007 betrug der Anteil von Raps an der weltweiten Ölsaatenproduktion 12,9 %. Weltweit wurden 2008/09 rund 54,1 Mio. t Rapssaat erzeugt, das ist mehr als das Vierfache der jährlichen Produktion Anfang der 1980er-Jahre (12,7 Mio. Tonnen im Durchschnitt der Jahre 1980–1982). Auch die Rapsölproduktion steigt stark an, der Anteil an der gesamten Pflanzenölproduktion für das Wirtschaftsjahr 2008/09 wird auf 14,5 Prozent geschätzt.<sup id="cite_ref-LfL_28-0" class="reference">[28]</sup></p>
<p>2014 wurden weltweit Laut der<span> </span>FAO<span> </span>25,9 Mio. Tonnen Rapsöl produziert.<sup id="cite_ref-fao_proc._29-0" class="reference">[29]</sup></p>
<h3><span class="mw-headline" id="Welternte">Welternte</span></h3>
<p>Im Jahr 2018 wurden weltweit rund 75 Mio. t Raps geerntet. Die 10 größten Produzentenländer ernteten zusammen ca. 84,7 % der Welternte.<sup id="cite_ref-fao_27-1" class="reference">[27]</sup></p>
<table class="wikitable zebra"><caption>Größte Rapsproduzenten (2018)<sup id="cite_ref-fao_27-2" class="reference">[27]</sup></caption>
<tbody>
<tr>
<th>Rang</th>
<th>Land</th>
<th>Menge<br />(in<span> </span>t)</th>
</tr>
<tr>
<td>1</td>
<td><img alt="Kanada" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Flag_of_Canada.svg/20px-Flag_of_Canada.svg.png" decoding="async" width="20" height="10" class="noviewer thumbborder" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Flag_of_Canada.svg/30px-Flag_of_Canada.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Flag_of_Canada.svg/40px-Flag_of_Canada.svg.png 2x" data-file-width="1200" data-file-height="600" /> Kanada</td>
<td>20.342.600</td>
</tr>
<tr>
<td>2</td>
<td><img alt="Volksrepublik China" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fa/Flag_of_the_People%27s_Republic_of_China.svg/20px-Flag_of_the_People%27s_Republic_of_China.svg.png" decoding="async" width="20" height="13" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fa/Flag_of_the_People%27s_Republic_of_China.svg/30px-Flag_of_the_People%27s_Republic_of_China.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fa/Flag_of_the_People%27s_Republic_of_China.svg/40px-Flag_of_the_People%27s_Republic_of_China.svg.png 2x" data-file-width="900" data-file-height="600" /> Volksrepublik China</td>
<td>13.281.200</td>
</tr>
<tr>
<td>3</td>
<td><img alt="Indien" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Flag_of_India.svg/20px-Flag_of_India.svg.png" decoding="async" width="20" height="13" class="noviewer thumbborder" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Flag_of_India.svg/30px-Flag_of_India.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Flag_of_India.svg/40px-Flag_of_India.svg.png 2x" data-file-width="1350" data-file-height="900" /> Indien</td>
<td>8.430.000</td>
</tr>
<tr>
<td>4</td>
<td><img alt="Frankreich" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c3/Flag_of_France.svg/20px-Flag_of_France.svg.png" decoding="async" width="20" height="13" class="noviewer thumbborder" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c3/Flag_of_France.svg/30px-Flag_of_France.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c3/Flag_of_France.svg/40px-Flag_of_France.svg.png 2x" data-file-width="900" data-file-height="600" /> Frankreich</td>
<td>4.945.589</td>
</tr>
<tr>
<td>5</td>
<td><img alt="Australien" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b9/Flag_of_Australia.svg/20px-Flag_of_Australia.svg.png" decoding="async" width="20" height="10" class="noviewer thumbborder" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b9/Flag_of_Australia.svg/30px-Flag_of_Australia.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b9/Flag_of_Australia.svg/40px-Flag_of_Australia.svg.png 2x" data-file-width="1280" data-file-height="640" /> Australien</td>
<td>3.893.071</td>
</tr>
<tr>
<td>6</td>
<td><img alt="Deutschland" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/ba/Flag_of_Germany.svg/20px-Flag_of_Germany.svg.png" decoding="async" width="20" height="12" class="noviewer" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/ba/Flag_of_Germany.svg/30px-Flag_of_Germany.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/ba/Flag_of_Germany.svg/40px-Flag_of_Germany.svg.png 2x" data-file-width="1000" data-file-height="600" /> Deutschland</td>
<td>3.670.600</td>
</tr>
<tr>
<td>7</td>
<td><img alt="Ukraine" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/49/Flag_of_Ukraine.svg/20px-Flag_of_Ukraine.svg.png" decoding="async" width="20" height="13" class="noviewer thumbborder" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/49/Flag_of_Ukraine.svg/30px-Flag_of_Ukraine.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/49/Flag_of_Ukraine.svg/40px-Flag_of_Ukraine.svg.png 2x" data-file-width="1200" data-file-height="800" /> Ukraine</td>
<td>2.750.600</td>
</tr>
<tr>
<td>8</td>
<td><img alt="Polen" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/12/Flag_of_Poland.svg/20px-Flag_of_Poland.svg.png" decoding="async" width="20" height="13" class="noviewer thumbborder" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/12/Flag_of_Poland.svg/30px-Flag_of_Poland.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/12/Flag_of_Poland.svg/40px-Flag_of_Poland.svg.png 2x" data-file-width="640" data-file-height="400" /> Polen</td>
<td>2.203.869</td>
</tr>
<tr>
<td>9</td>
<td><img alt="Vereinigtes Königreich" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ae/Flag_of_the_United_Kingdom.svg/20px-Flag_of_the_United_Kingdom.svg.png" decoding="async" width="20" height="10" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ae/Flag_of_the_United_Kingdom.svg/30px-Flag_of_the_United_Kingdom.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ae/Flag_of_the_United_Kingdom.svg/40px-Flag_of_the_United_Kingdom.svg.png 2x" data-file-width="1200" data-file-height="600" /> Vereinigtes Königreich</td>
<td>2.012.000</td>
</tr>
<tr>
<td>10</td>
<td><img alt="Russland" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f3/Flag_of_Russia.svg/20px-Flag_of_Russia.svg.png" decoding="async" width="20" height="13" class="noviewer thumbborder" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f3/Flag_of_Russia.svg/30px-Flag_of_Russia.svg.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f3/Flag_of_Russia.svg/40px-Flag_of_Russia.svg.png 2x" data-file-width="900" data-file-height="600" /> Russland</td>
<td>1.988.697</td>
</tr>
<tr>
<td></td>
<td><b>Welt</b></td>
<td><b>75.001.459</b></td>
</tr>
</tbody>
</table>
<h3><span class="mw-headline" id="Anbau_nach_Sorten">Anbau nach Sorten</span></h3>
<p>In Europa werden fast ausschließlich 00-Rapssorten als Winterraps angebaut. Der Anbau als Sommerung hat an Bedeutung verloren (372.000 Hektar im Jahr 2007). Knapp 60 Prozent der Sommerrapsflächen in der EU liegen in den baltischen Staaten. In Deutschland ist der Sommerrapsanbau seit Mitte der 1990er Jahre um fast 90 Prozent auf 12.800 Hektar zurückgegangen.<sup id="cite_ref-ZMP_30-0" class="reference">[30]</sup></p>
<h3><span class="mw-headline" id="Anbau_nach_Verwendungsarten">Anbau nach Verwendungsarten</span></h3>
<p>Die in Deutschland meist angebauten 00-Rapssorten eignen sich für die Verwendung im Lebensmittelsektor ebenso wie für die Verwendung als nachwachsender Rohstoff. Auf Flächen, die als<span> </span>Stilllegungsflächen<span> </span>ausgewiesen sind, dürfen keine Lebens- und Futtermittel angebaut werden. Auf diesen Flächen kultivierter Raps wird also ausschließlich als nachwachsender Rohstoff verwendet. Da die obligatorische Flächenstilllegung 2008 abgeschafft wurde und die<span> </span>Energiepflanzenprämie<span> </span>der EU für Raps auf Nicht-Stilllegungsflächen 2009 letztmals ausgezahlt wird, konkurrieren die verschiedenen Verwendungsarten für Rapsprodukte nun ohne Einfluss der Agrarförderung.<sup id="cite_ref-LfL_28-1" class="reference">[28]</sup></p>
<p>Raps als nachwachsender Rohstoff wurde 2008 in Deutschland auf rund 1,0 Mio. Hektar angebaut, das sind erstmals nach jahrelangen Zuwächsen fast 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Fast 64 Prozent der bundesweiten Anbaufläche im Jahr 2007 lag in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.<sup id="cite_ref-LfL_28-2" class="reference">[28]</sup></p>
<h3><span id="Anbau_und_Verwendung_nach_L.C3.A4ndern_und_Regionen"></span><span class="mw-headline" id="Anbau_und_Verwendung_nach_Ländern_und_Regionen">Anbau und Verwendung nach Ländern und Regionen</span></h3>
<p>91 % der Welt-Rapsproduktion erfolgt in der Europäischen Union, China, Kanada und Indien. Kanada führt die Liste der Exportländer an, bis 2006 gefolgt von Australien. Dürrebedingte Ernteausfälle in Australien und ein steigendes Rapsangebot aus den<span> </span>GUS-Staaten, insbesondere der Ukraine, erhöhen die Bedeutung Osteuropas für den internationalen Rapsmarkt.<sup id="cite_ref-LfL_28-3" class="reference">[28]</sup></p>
<p>Innerhalb der Europäischen Union dominiert die Rapserzeugung in Frankreich mit 5,4 Millionen Tonnen und Deutschland mit 4,8 Millionen Tonnen (Ernte 2012). Großbritannien und Polen sind weitere wichtige Erzeugerländer in der EU. Die Anbauflächen wurden in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet, vor allem von einigen Ländern der neuen EU-Staaten (Rumänien, Polen, Tschechien).<sup id="cite_ref-LfL_28-4" class="reference">[28]</sup></p>
<p>Die Anbaufläche hatte in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland eine steigende Tendenz: Bis zur Wiedervereinigung stieg sie in der Bundesrepublik von etwa 100.000 Hektar Anfang der 1980er Jahre auf etwa 400.000 Hektar im Jahr 1989.<sup id="cite_ref-genius_31-0" class="reference">[31]</sup><span> </span>In der<span> </span>DDR<span> </span>stieg die Anbaufläche von 124.900 Hektar im Jahr 1966 auf 157.900 Hektar 1985.<sup id="cite_ref-32" class="reference">[32]</sup><span> </span>Weiter wurde die Rapsanbaufläche in Deutschland von etwa 950.000 Hektar im Jahr 1991 auf den bisherigen Höchstwert von etwa 1,45 Millionen Hektar zur Ernte 2008 gesteigert.<sup id="cite_ref-genius_31-1" class="reference">[31]</sup></p>
<p>Auch in der Schweiz wird immer mehr Raps angebaut. 2018 stieg dort die Anbaufläche um 11,7 % auf 22.811 Hektar.<sup id="cite_ref-33" class="reference">[33]</sup></p>
<h2><span class="mw-headline" id="Nutzung">Nutzung</span></h2>
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<h3><span id="Ern.C3.A4hrung.2C_Futtermittel_und_stoffliche_Nutzung"></span><span class="mw-headline" id="Ernährung,_Futtermittel_und_stoffliche_Nutzung">Ernährung, Futtermittel und stoffliche Nutzung</span></h3>
<p>Aus der Rapssaat, dem wirtschaftlich genutzten Pflanzenteil, wird in erster Linie<span> </span>Rapsöl<span> </span>gewonnen, das als Speiseöl und Futtermittel, aber auch als Biokraftstoff genutzt wird. Weiter wird Rapsöl in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verwendet und dient als Grundstoff für Materialien wie Farben,<span> </span>Bio-Kunststoffe,<span> </span>Kaltschaum,<span> </span>Weichmacher,<span> </span>Tenside<span> </span>und<span> </span>biogene Schmierstoffe.<sup id="cite_ref-34" class="reference">[34]</sup></p>
<p>Als<span> </span>Koppelprodukte<span> </span>der Rapsölgewinnung in<span> </span>Ölmühlen<span> </span>fallen je nach Verarbeitungsmethode rund zwei Drittel der Rapssaatmasse in Form von<span> </span>Rapskuchen,<span> </span>Rapsexpeller<span> </span>oder<span> </span>Rapsextraktionsschrot<span> </span>an. Diese Produkte finden vor allem als eiweißreiches Tierfutter Verwendung und können Importe von<span> </span>Soja<span> </span>teilweise ersetzen.<span> </span>Glycerin, das als Nebenprodukt der Weiterverarbeitung von Rapsöl zu Biodiesel anfällt, findet ebenfalls Verwendung in der Futtermittelindustrie, zunehmend aber auch in der chemischen Industrie sowie als<span> </span>Bioenergieträger.</p>
<p>Das bei der Ernte anfallende<span> </span>Rapsstroh<span> </span>verbleibt in der Regel als Humus- und Nährstofflieferant auf dem Acker, kann aber auch energetisch genutzt werden.</p>
<p>Für die<span> </span>Imkerei<span> </span>haben Rapsfelder große Bedeutung. Rapsblüten sind unter anderem in Deutschland eine der wichtigsten und ergiebigsten Nektarquellen für Honigbienen, eine Rapsblüte produziert in 24 Stunden Nektar mit einem Gesamtzuckergehalt von 0,4 bis 2,1 mg. Ein Hektar Raps kann in einer Blühsaison eine Honigernte von bis zu 494 kg einbringen. Aufgrund des großflächigen Anbaues ist der fein und schmalzartig kandierende<span> </span>Rapshonig<span> </span>zugleich leicht als sortenreiner Honig zu ernten.<sup id="cite_ref-Lipp1994_35-0" class="reference">[35]</sup></p>
<p>Rapsblätter und Stängel einiger Varietäten sind essbar und werden hauptsächlich in der asiatischen und afrikanischen Küche als Gemüse verwendet.</p>
<h3><span id="Bioenergietr.C3.A4ger"></span><span class="mw-headline" id="Bioenergieträger">Bioenergieträger</span></h3>
<div class="hauptartikel" role="navigation"><span class="hauptartikel-pfeil" title="siehe" aria-hidden="true" role="presentation">→<span> </span></span><i><span class="hauptartikel-text">Hauptartikel</span>:<span> </span>Rapsmethylester und<span> </span>Biodiesel</i></div>
<p>Rapssaat hat sich etwa seit dem Jahrtausendwechsel zu einem wichtigen Bioenergieträger entwickelt. Rapsöl wird dabei vor allem für die<span> </span>Biokraftstoffe<span> </span>Pflanzenölkraftstoff<span> </span>und<span> </span>Biodiesel<span> </span>(Rapsölmethylester) verwendet. Daneben dient das Öl als Treibstoff in Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken<span> </span>(BHKW) und als Brennstoff – pur oder in Beimischung – in Ölheizungen, die für den Pflanzenölbetrieb angepasst sind (Pflanzenölbrenner). Rapskuchen wird derzeit fast ausschließlich in der Tierfütterung genutzt, möglich ist jedoch auch die Verbrennung oder die Nutzung als<span> </span>Substrat<span> </span>in<span> </span>Biogasanlagen<span> </span>zur Wärme- und Stromerzeugung.</p>
<p>Neben den allgemeinen Vorteilen der Bioenergieträger wie Erneuerbarkeit, weitgehende<span> </span>CO<sub>2</sub>-Neutralität<span> </span>und der Fähigkeit, Sonnenenergie zu speichern, spricht für die energetische Nutzung von Pflanzenölen, dass sie in großen Mengen verfügbar sind und die Nutzung mit relativ geringem technischem Aufwand möglich ist. Ein wichtiger Faktor aus Sicht der Ressourceverfügbarkeit ist bei weltweit steigendem Proteinbedarf die Nutzung der Koppelprodukte als proteinreiche Futtermittel<sup id="cite_ref-36" class="reference">[36]</sup>. In Deutschland ist Rapsöl derzeit das einzige einheimische Pflanzenöl, das in großen Mengen für eine energetische Nutzung zur Verfügung steht.</p>
<p>Kritisiert werden an der Nutzung von Raps als<span> </span>Energiepflanze<span> </span>der Flächenbedarf bei zunehmender<span> </span>Flächenkonkurrenz<span> </span>zu Nahrungs- und Futtermitteln. Teilweise in Zusammenhang damit werden die Auswirkungen der Biokraftstoffproduktion auf die Weltmarktpreise von Nahrungsmitteln diskutiert.<sup id="cite_ref-37" class="reference">[37]</sup><span> </span>Zudem ist der Ressourcenverbrauch von Raps als Bioenergieträger zu berücksichtigen: Die Düngung der Pflanze und, in geringerem Maße, die Verarbeitung der Rapssaat zu Pflanzenöl und Biodiesel verbrauchen Energie und Rohstoffe, der Wasserverbrauch der Rapspflanze beim Aufwuchs ist ebenfalls erheblich.</p>
<p>Diskutiert wird, wie sich die Stickstoffdüngung auf die Klimabilanz von Raps auswirkt. Ein Teil des Stickstoffs kann zu<span> </span>Distickstoffoxid<span> </span>(N<sub>2</sub>O, „Lachgas“) umgesetzt werden, ein bis zu 320-fach so stark wirkendes<span> </span>Treibhausgas<span> </span>wie Kohlenstoffdioxid (CO<sub>2</sub>).<sup id="cite_ref-38" class="reference">[38]</sup><span> </span>Die tatsächlich freigesetzte Menge hängt unter anderem von dem Anteil des Stickstoff im Dünger ab, der tatsächlich zu Lachgas umgesetzt wird und in die Atmosphäre gelangt. Für die Berechnung sind auch Faktoren wichtig, wie z. B. die von der Pflanze aufgenommene Stickstoffmenge, die tatsächlich eingesetzte Menge an Dünger und die Einbeziehung von Nebenprodukten (Rapsschrot) in die Bilanzierung.<sup id="cite_ref-39" class="reference">[39]</sup><span> </span>Verschiedene Studien nennen eine positive Klimabilanz. Große Presseresonanz fand 2008 eine Studie, die eine negative Klimabilanz für Treibstoff aus Raps berechnete, deren Einschätzung der oben genannten Faktoren von vielen Seiten jedoch als veraltet und wissenschaftlich nicht haltbar kritisiert wurde.</p>
VE 134 (20 S)